Die wahren Blockaden sind im Kopf. Oder auf dem Weg zur Schnellbahn. Dort werde ich neuerdings von Autos bedrängt und behupt. Ich bin ein Hindernis von und zu einer Garage. Das geht all jenen so, die von der Wiener Straße zum Bahnhof Purkersdorf Sanotrium, zum Radweg nach Wien oder in den Kindergarten in der Wintergasse unterwegs sind. Oder halt einfach nur spazieren. Die Situation war nicht immer so gefährlich. Bis vor Kurzem war die Josef Hoffmann-Gasse eine verkehrsberuhigte Sackgasse. Wo der Gehsteig endete, begann ein schmaler Weg, mit faktischem Fahrverbot für Autos, weil zu schmal.

Jetzt ist alles anders. Der Weg wurde im Zuge eines Wohnbaus aufs Doppelte verbreitert und ist jetzt Einfahrt in eine Tiefgarage. Worauf vergessen wurde: Fußgänger*innen.

Kein Platz für Fußgänger

Sicherer Gehweg fehlt

Die schriftliche Bitte, für Sicherheit in diesem Bereich zu sorgen, wurde höflich aber doch mit einem ohnmächtigen Schulterzucken im Rundordner abgelegt: Leider (sic!) wisse man davon. Man könne nichts machen. Doch, man werde einen Aushang in der Wohnanlage veranlassen, aufdass sich Garagenbenutzer*innen doch in Rücksicht üben mögen.

Eine Anfrage von Gemeinderätin Susi Klinser wurde auch beantwortet: Die Gefährlichkeit der Situation wäre nicht nachvollziehbar, außerdem wäre die Veränderung sogar eine Verbesserung. Aber, so Gottigkeit, man werde den Straßendienst anweisen, sich dort mal umzusehen.

Die Situation lässt sich entschärfen. Die Verkehrsfläche ist groß genug, es lassen sich alle Interessen unterbringen. Gehsteig, Begegnungszone, es stehen alle Möglichhkeiten offen. Man muss nur wollen. Was man der Stadtverwaltung vorwerfen muss, ist der fehlende Wille, den schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen Schutz zu bieten und diesen bei baulichen Maßnahmen mitzudenken. Die Sichtweise ist autozentriert. Einbetoniert. Die wahren Blockaden sind auch im Kopf.

Die geäußerte Ansicht gehört ungeteilt dem Autor

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Infobox: Warum eine sichere Josef Hoffmann-Gasse so wichtig ist

Bewohner*innen im Großraum Wiener Straße sind auf die Gasse angewiesen, wenn sie den Kindergarten in der Wintergasse, die Bahnstation Purkersdorf Sanatorium oder den Radweg nach Wien ohne Auto erreichen möchten.

Datum: 04/12/2022

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